Schon seit einigen Tagen darf ich beobachten, wie die männliche Elite des Dorfes vor meinen Augen die Muskeln spielen lässt.
Der Grund: Das Gemeindehaus, das unglaublich teure Gemeindehaus ist endlich offiziell fertig saniert - mit Liebe zum Detail und einem optimistischen Griff in Gemeindekasse und Fördertöpfe.
Es kann also, wenn auch mit Verzögerung, eröffnet werden.
So werde ich seit heute morgen um sieben Uhr Zeuge der Vorbereitung, die gegen 11.00h in der Rede des Bürgermeisters ihren Höhepunkt erfahren und mit der Einsegnung durch Pfarrer Höpfner zu ihrem Ziel führen wird. Danach wird es zu den Klängen der Barniner Blaskapelle Freibier und Freiwildschwein geben.
Schon jetzt, zwei Stunden vor Beginn versammeln sich die ersten Schaulustigen. Das Schwein dreht schon am Spieß, aber verdammt, wo bleibt das Bier? Darum geht’s hier doch, oder?
Immerhin die Zelte sind seit gestern aufgebaut, selbst Regen und Gewitter konnte die Protagonisten nicht von ihrem Vorhaben abhalten und die Bänke sind soeben geliefert worden.
Es geht um das Happening des Jahres. (Entschuldige Mandy, aber heiraten tun ja nun wirklich ne Menge Leute)
Eines ist jedenfalls sicher: Jeder der in meinen Garten pisst, bekommt den Arsch voll und ich bin auch nicht sicher, ob sich nicht das zur Dekoration aufgestellte landwirtschaftliche Gerät mit den großen, scharfen Klingen noch als kontraproduktiv erweisen könnte.
Nachtrag
Das Wetter spielt mit – es hat bisher noch nicht geregnet.
Eine Rede jagt die andere und die Spannung ist kaum auszuhalten. Deutlich wird, wer schon politisch geübt frei spricht und wer, noch neu auf diesem Parkett, selbst den Dank aus tiefstem Herzen vom Blatt ablesen muss.
Nach der sechsten Rede macht sich ein wenig Unruhe breit.
Das Haus wird eingesegnet, das Gebet gesprochen - hätten wir am Ende Amen sagen sollen oder doch lieber Klatschen? Man entscheidet sich weder für das eine noch das andere und ein peinliches Schweigen breitet sich aus.
Die Musik spielt auf – Volksmusik mit Gesang und vielen Pausen zwischen den Stücken. Unklar ist noch, ob es an der Betankung der Band oder den Querelen zwischen dem Sänger und dem Drummer in Bezug auf die Playlist liegt.
Das Wildschwein entpuppt sich als ein schwarz-gefärbtes Hausschwein, welches jedoch nichts desto trotz seine Schuldigkeit getan hat und den Magen vieler Barniner füllt, wie anhand ihrer Hände und Mundwinkel gut zu erkennen ist.
Bier fließt nach wie vor in Strömen – wenige scheinen ob der Uhrzeit verunsichert.Die Spreu hat sich vom Weizen getrennt und geblieben sind die üblichen Verdächtigen. Das kann noch ein Weilchen dauern.
Samstag, Juni 17, 2006
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1 Kommentar:
.........na dann Prost und viel Spaß.
Ich weiß ja, wie du solche Feste liebst.
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