
Ich sitze hier, auf dem reinweißen Bett eines vier Sterne Hotels, das Fenster ist offen und erlaubt mir einen Blick, na klar, in den Hinterhof und all die anderen Zimmer des Hotels.
Lange ist es her, das ich auf diese Weise und vor allem auf diesem Niveau genächtigt habe, wenn ich unterwegs war, doch schon als ich den Gang entlang Richtung Zimmer laufe, steigt dieser Geruch in die Nase. Aus was auch immer er besteht, in jedem Hotel riecht es so – in jeder Stadt, in jedem Land und vermutlich auch auf jedem Kontinent, so denn die Anzahl der Sterne stimmt. Generell finde ich die Gleichförmigkeit solcher Hotel befremdlich. Ein ganzes Haus, in dem fast jedes Zimmer gleich aussieht, in dem es fast überall gleich riecht und in dem nur das Personal in den entsprechenden Uniformen wirklich mit seinem Umfeld verschmilzt, ist nicht gerade der Ort, der wohlige Heimeligkeit ausstrahlt.
Ich wollte jedoch, wenn ich schon nicht weit komme, zumindest auf irgendeine Weise das Gefühl von Urlaub erfahren und sei es nur durch Zimmerservice und eine Sauna im Haus.
Kaum das ich eine Stadtgrenze überquere, deren Einwohnerzahl die Million überschreitet, wittere ich Einkaufsmöglichkeiten. Ich habe viel Landleben zu kompensieren und genau dafür habe ich den halben Tag heute genutzt. Für die Kultur bleiben mir schließlich noch vier weitere Tage.
Und nun schmerzen meine Füße, wie nicht anders erwartet, vor mir stapeln sich Bücher und Cds, frisch erworben als würde ich ab morgen nie wieder etwas kaufen dürfen und durch das Fenster dringt der vermutlich nie ruhende Stadtlärm.
Ein Geräusch, das ich so nicht mehr gewohnt bin und das es mir unentwegt unter die Nase reibt – ich bin nicht mehr zuhause. Endlich!
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